Weekly Brief, 5-9 Juni 202

Weekly Brief, 5-9 Juni 202

NEUIGKEITEN

Weltkongress der Uiguren trifft verschiedene Interessenvertreter in Chile und Costa Rica
Am 5. Juni setzte der Weltkongress der Uiguren seine Reise in Südamerika fort und traf in Chile ein, wo sich die Delegation mit verschiedenen Interessenvertretern traf, darunter dem Präsidenten und den Anwälten des Colegio de Abogados de Chile (chilenische Anwaltskammer), Studenten und Wissenschaftler des Instituts für internationale Beziehungen der Universität Chile und mit Professoren des Menschenrechtszentrums der Universität Alberto Hurtado, um über die Themen Rechenschaftspflicht und Dokumentation von Verbrechen zu diskutieren. Der WUC wurde auch von der amerikanischen Botschafterin in Chile empfangen, um die jüngsten Entwicklungen bei den multilateralen Verhandlungen über den Völkermord an den Uiguren zu erörtern, und traf sich des weiteren mit dem ehemaligen Präsidenten der chilenischen Abgeordnetenkammer, José Antonio Viera-Gallo. Darüber hinaus gab WUC-Sprecherin Zumretay Arkin der Zeitschrift Bio Bio ein Interview über den Völkermord an den Uiguren und die Delegation nahm an einem Treffen mit chilenischen Nichtregierungsorganisationen teilm das von Amnesty International in Chile organisiert wurde um die Solidarität mit wichtigen Partnern im globalen Süden zu stärken.

Vom 6. bis 7. Juni reisten WUC, UHRP und Lawyers for Uyghur Rights nach San Jose, Costa Rica, um an der Rights Con teilzunehmen, dem weltweit führenden Gipfeltreffen zum Thema Menschenrechte im digitalen Zeitalter. Um die Aufmerksamkeit globaler Akteure auf den Fall der Uiguren aufmerksam zu machen, organisierte das Team eine Sitzung zum Thema: „Hat uns das internationale Rechtssystem im Stich gelassen? Der Fall der Uiguren“, an der wichtige Verbündete teilnahmen, darunter die US-Botschafterin für globale Strafjustiz, Beth van Schaack.

Auf der Hauptbühne der Rights Con sprach der WUC Präsident Dolkun Isa mit der Journalistin Melissa Chan über die grenzüberschreitende chinesische Unterdrückung durch den Einsatz von Überwachungstechnologien und darüber, wie sich dies auf sein Leben ausgewirkt hat. „Überall, wo ich hingehe, fühle ich mich unsicher“, erklärte er. „Die meisten meiner Erfahrungen mit Inhaftierungen habe ich nicht in autoritären Ländern gemacht, sondern in demokratischen Ländern, in der freien Welt.“

WUC führt erfolgreich Advocacy-Veranstaltungen im finnischen Parlament durch
Am 6. Juni reiste eine WUC-Delegation nach Helsinki, um dort eine Reihe von Advocacy-Veranstaltungen durchzuführen. In Helsinki nahm die Delegation an einer Anhörung im finnischen Parlament teil, die von der Abgeordneten Inka Hopsu von der Grünen Liga und Vorsitzende des Menschenrechtsnetzwerks organisiert wurde und an der auch die Abgeordnete Eva Biaudet von der Schwedischen Volkspartei Finnlands und die Abgeordnete Helena Marttila von den Sozialdemokraten teilnahmen. Während der Anhörung berichteten die Lager-Überlebenden, Kalbinur Sidik und Gulbahar Haitiwaji, über ihre Erfahrungen in den chinesischen Konzentrationslagern und forderten die Abgeordneten auf, einen Antrag auf Anerkennung des Völkermords an den Uiguren im finnischen Parlament einzubringen. Die WUC-Delegation traf außerdem mit der Helsinki Left Union und dem Trade Union Solidarity Centre of Finland (SASK) zusammen, um über uigurische Zwangsarbeit und die Antwort Finnlands auf die schweren Menschenrechtsverletzungen in Ost Turkistan zu diskutieren.

Am 8. Juni wurden Kalbinur Sidik und Gulbahar Haitiwaji vom finnischen Fernsehsender MTV Finland interviewt, um über ihre Erfahrungen in den chinesischen Konzentrationslagern zu sprechen.

Weltkongress der Uiguren gedenkt des Massakers auf dem Tiananmen-Platz
Am 4. Juni gedachte der WUC der Opfer des Massakers von 1989 auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Am 4. Juni 1989 forderten Tausende von Demonstranten in Peking Demokratie und die Achtung der Menschenrechte. Die friedlichen Demonstrationen wurden von der chinesischen Regierung brutal unterdrückt und unzählige Studenten, Lehrer, Aktivisten und Zivilisten wurden getötet, weil sie lediglich von ihrer Rede- und Versammlungsfreiheit Gebrauch machten. Ein Jahr vor den Tiananmen-Protesten wurde 1987 ein ähnlicher Protest in Urumchi, Ost Turkistan, organisiert, bei dem Tausende von uigurischen Studenten für demokratische Rechte demonstrierten. Auch dieser Protest wurde von der chinesischen Regierung brutal niedergeschlagen. Dies dient als Präzedenzfall für die heutige Situation der Uiguren, denn Millionen von Uiguren und anderen Turkvölker werden willkürlich inhaftiert, gefoltert und zu staatlich verordneter Zwangsarbeit gezwungen.

„Die chinesische Regierung sieht Demokratie und Menschenrechte als eine Bedrohung an“, sagte WUC-Präsident Dolkun Isa. „Die Welt muss die KPCh für ihre vergangenen und aktuellen Verbrechen zur Rechenschaft ziehen.“

Britische Regierung will chinesische Überwachungskameras entfernen
Am 8. Juni gab das britische Kabinettsamt die Entscheidung bekannt, alle Überwachungsgeräte von zentralen Regierungsstandorten zu entfernen, um Spionage der chinesischen Regierung zu verhindern. Alle Unternehmen, die unter das chinesische Geheimdienstgesetz fallen, das von Organisationen verlangt, die Geheimdienstarbeit der chinesischen Regierung zu unterstützen, zu fördern und mit ihr zusammenzuarbeiten“, werden entfernt. Dazu gehören auch Dahua und Hikvision, die an der Massenüberwachung und dem Völkermord an den Uiguren in Ost Turkistan beteiligt sind.

Darüber hinaus haben drei der größten britischen Supermärkte chinesische CCTV-Kameras aus Sicherheitsgründen und wegen ihrer Beteiligung an den Menschenrechtsverletzungen an Uiguren aus ihren Geschäften verbannt.

MACHEN SIE MIT!

Fordern Sie Volkswagen auf, sein Werk in Ostturkistan zu schließen
Trotz zunehmender Beweise für den anhaltenden Völkermord an den Uiguren ist Volkswagen weiterhin in Ostturkistan tätig. Der Weltkongress der Uiguren sammelt Unterschriften, um Volkswagen aufzufordern, sein Werk in Urumchi zu schließen. Bitte unterschreiben Sie hier.

Unterstützen Sie die Klage der Uiguren gegen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Argentinien
Der Weltkongress der Uiguren und das Uyghur Human Rights Project haben ein Strafverfahren vor den Gerichten Argentiniens wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingeleitet, die gegen das uigurische Volk begangen werden. Bitte spenden Sie und beteiligen Sie sich an diesem historischen Fall.