Weekly Brief, 05. Januar 2024

Weekly Brief, 05. Januar 2024

NACHRICHTEN

Weltkongress der Uiguren verurteilt die Vertiefung der Beziehungen zwischen OIC und KPCh
Am 4. Januar gab der Weltkongress der Uiguren eine Pressemitteilung heraus, in der er die zunehmenden Beziehungen zwischen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) und der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verurteilte. Am 3. Januar wurde ein hoher Beamter des Regionalkomitees der KPCh in Xinjiang, Ilzat Ahmatjan, vom Generalsekretär der OIC, H.E. Hissein Brahim Taha, im OIC-Hauptquartier in Jeddah empfangen. Während ihres Treffens wurden die Beziehungen zwischen der KPCh und der OIC sowie die Lage der muslimischen Gemeinschaft in China diskutiert. Trotz der anti-islamischen Kampagne der chinesischen Regierung, in deren Folge Millionen von Uigur:innen und anderen Turkvölkern willkürlich inhaftiert, 8000 Moscheen abgerissen und islamische Praktiken und Werte kriminalisiert wurden, vertieft die OIC nach wie vor die Beziehungen zu China und erkennt die an den Uigur:innen begangenen Gräueltaten nicht an.

„Die OIC handelt weiterhin in völliger Missachtung des anhaltenden Völkermords an den Uigur:innen und anderen Muslimen in Ostturkistan und unterstützt bereitwillig das Verbot, die Kriminalisierung und Bestrafung des Islams durch die KPCh“, sagte WUC-Präsident Dolkun Isa. „Es ist abscheulich, dass ein KPCh-Beamter ein heiliges Land besucht und ihm die Gelegenheit geboten wird, den Genozid zu beschönigen.

Akademische Arbeit über Uigur:innen wegen ethischer Bedenken zurückgezogen
Am 29. Dezember wurde in einem Artikel des Guardian die Besorgnis über den Mangel an ethischen Prüfstandards für die Veröffentlichung akademischer Forschung deutlich. Dies war der Fall, nachdem ein niederländischer Wissenschaftsverlag eine Studie zurückgezogen hatte, in der Blut- und Speichelproben von Uigur:innen und Kasach:innen verwendet wurden, um den Einsatz der vom US-Biotechnologieunternehmen Thermo Fisher entwickelten genetischen Sequenzierungstechnologie zu bewerten. Der Artikel wurde aus der Zeitschrift Forensic Science International: Genetics (FSR) entfernt, nachdem eine Untersuchung ergeben hatte, dass für die Erhebung der genetischen Daten keine ethische Genehmigung eingeholt worden war. Die Nichteinhaltung ethischer Standards für wissenschaftliche Forschung, die sich auf Bevölkerungsgruppen stützt, die nicht in der Lage sind, eine freie und informierte Zustimmung zu erteilen, wird zunehmend kritisch hinterfragt.

Lagerüberlebende versuchen ihr Leben wiederaufzubauen
Am 28. Dezember veröffentlichte The Guardian eine Reihe von Fotos von uigurischen, kasachischen, kirgisischen, usbekischen und dunganischen Lagerüberlebenden, die den chinesischen Konzentrationslagern entkommen und nach Kasachstan geflohen sind. Der Artikel beschreibt die individuellen Geschichten der Überlebenden, die neben der Zwangsarbeit in den Lagern auch körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt ausgesetzt waren. Er schildert ihre Bemühungen, ihr Leben wieder aufzubauen und ihre Traditionen aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus beleuchtet der Artikel die verschiedenen willkürlichen Gründe, die die chinesischen Behörden für die Inhaftierung von Uigur:innen und anderen Turkvölkern in Ostturkistan anführen.

Uigur:innen als Sklavenarbeiter:innen beschäftigt
Nach Angaben von RFA hat China in den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 im Rahmen des chinesischen Programms zur „Armutsbekämpfung“ 456.000 Uigur:innen in Ostturkistan beschäftigt. Die lokalen Behörden behaupten, dass ihre Kampagne darauf abzielt, das Einkommen zu erhöhen und eine „glückliche und harmonische“ Gesellschaft für die örtliche Gemeinschaft zu schaffen. China zwingt jedoch Uigur:innen und andere Turkvölker zur Arbeit. Viele inhaftierte und ehemals inhaftierte Uigur:innen werden von der Regierung zur Zwangsarbeit gezwungen, um Kontrolle, Überwachung und Indoktrination auszuüben. „Das Hauptziel solcher Maßnahmen besteht darin, die Uigur:innen während ihres gesamten Arbeitstages der chinesischen Überwachung und Kontrolle zu unterwerfen, um letztlich die uigurische Nation auszulöschen“, so Hesen Kokbore, stellvertretender Vorsitzender des Exekutivausschusses des Weltkongresses der Uiguren.

MACHEN SIE MIT

Fordern Sie Volkswagen auf, sein Werk in Ostturkistan zu schließen
Trotz zunehmender Beweise für den andauernden Völkermord an den Uiguren ist Volkswagen weiterhin in Ostturkistan tätig. Der Weltkongress der Uiguren sammelt Unterschriften, um Volkswagen aufzufordern, sein Werk in Urumchi zu schließen. Bitte unterschreiben Sie hier!

Unterstützen Sie die Klage gegen den Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit an den Uiguren in Argentinien
Der Weltkongress der Uiguren und das Uyghur Human Rights Project haben vor den argentinischen Gerichten ein Strafverfahren wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingeleitet, die gegen das uigurische Volk begangen werden. Bitte spenden Sie und beteiligen Sie sich an diesem historischen Fall.