China investiert Milliarden in Uiguren-Provinz

AFP, 05.05.2010

Peking — Zehn Monate nach den Unruhen in der chinesischen Uiguren-Provinz Xinjiang will die Regierung die wirtschaftliche Entwicklung der Unruheregion mit einer kräftigen Finanzspritze fördern. Ab 2011 sollen zehn Milliarden Yuan (1,1 Milliarden Euro) in die Provinz fließen, um den Uiguren einen höheren Lebensstandard zu verschaffen, berichtet die staatliche Zeitschrift „Outlook Weekly“. Zugleich sollten mit den Investitionen separatistische Bestrebungen und der Terrorismus bekämpft werden.

Ein bereits seit 13 Jahren bestehendes Investitionsprogramm für die Provinz soll dafür von 56 auf 82 Städte und Gemeinden ausgeweitet werden, heißt es in dem Bericht weiter. Details sollen demnach Ende Mai beschlossen werden.

In der der mehrheitlich von Muslimen bewohnten Provinz im Nordwesten Chinas hatten Sicherheitskräfte Anfang Juli eine friedliche Demonstration von Uiguren niedergeschlagen. Bei den folgenden Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen der muslimischen Minderheit und Han-Chinesen wurden nach Behördenangaben fast 200 Menschen getötet, die meisten von ihnen Han-Chinesen.

China investierte zuletzt bereits massiv in Regionen von ethnischen Minderheiten, um dort den Lebensstandard zu verbessern. Allerdings beklagen Tibeter und Uiguren, dass ein überproportional großer Teil der Gelder den von der Regierung in den betroffenen Regionen angesiedelten Han-Chinesen zugute kommt. Sie klagen zudem über eine religiöse und kulturelle Diskriminierung.

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