Dalai Lama wirft China „kulturellen Völkermord“ vor

AFP, 18.11.2011

Tokio — Nach mehreren Selbstverbrennungen tibetischer Mönche in den vergangenen Monaten hat der Dalai Lama China „eine Art kulturellen Völkermord“ vorgeworfen. Bei einem Besuch in Japan sagte das geistige Oberhaupt der Tibeter, in den vergangenen zehn bis 15 Jahren hätten „Hardliner“ die chinesische Führung dominiert. Ihre Politik habe zu einer hoffnungslosen Situation in Tibet und damit letztlich zu den traurigen Vorfällen geführt.

Seit der Selbstverbrennung eines jungen Mönchs in einem Kloster im März haben sich in Tibet acht weitere buddhistische Mönche und zwei Nonnen aus Protest gegen das Vorgehen Pekings gegen Tibet selbst angezündet. Aktivisten berichteten, in manchen Fällen hätten chinesische Polizisten auf die brennenden Menschen eingeschlagen, anstatt ihnen zu helfen.

China hatte dem Dalai Lama aufgrund der Selbstanzündungen einen „Terrorismus in Verkleidung“ vorgeworfen. Der Dalai Lama hatte Selbstverbrennungen in der Vergangenheit verurteilt, sich jedoch mit Kommentaren zur jüngsten Protest-Welle bisher zurückgehalten. In Tokio traf der Dalai Lama mit dem japanischen Ministerpräsidenten Yoshihiko Noda zusammen und bat ihn, die Demokratisierung in China zu unterstützen.

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