Weiterer Schlag gegen Uiguren in China

Weiterer Schlag gegen Uiguren in China

Liechtensteiner Vaterland, 25.11.2016

1336746_1_20161125080338060Vaterland — Bewohner der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina müssen ihre Reisepässe bei der Polizei abgeben. Die Politik löst scharfe Kritik aus, weil sie offenbar auf die muslimische Minderheit der Uiguren abzielt. Immer wieder gibt es in der Region blutige Zusammenstösse.

Das Einsammeln der Dokumente diene der „Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung“, zitierte die „Global Times“, einen Beamten. Einfache Leute könnten ihren Pass wieder zurückbekommen, aber wer einen „verdächtigen“ Hintergrund habe, werde an der Ausreise gehindert. Die Regionalregierung in Ürümqi, der Hauptstadt der Region, wollte sich am Freitag zunächst nicht dazu äussern.

Wegen der Spannungen zwischen Uiguren und den Chinesen gilt Xinjiang schon lange als Konfliktherd. Viele Uiguren fühlen sich von Peking sozial, kulturell und wirtschaftlich benachteiligt und durch die systematische Ansiedlung von Han-Chinesen, der mit Abstand grössten Bevölkerungsgruppe in China, an den Rand gedrängt. Umgekehrt wirft Chinas Regierung uigurischen Gruppen Separatismus und Terrorismus vor. (sda/dpa)

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