Weimar – Der Weimarer Menschenrechtspreis soll in diesem Jahr an den in China inhaftierten uigurischen Wissenschaftler Ilham Tohti gehen

Weimar – Der Weimarer Menschenrechtspreis soll in diesem Jahr an den in China inhaftierten uigurischen Wissenschaftler Ilham Tohti gehen

Süd Thüringen, 01.07.2017

Der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler habe sich seit Jahrzehnten für die Rechte der uigurischen Minderheit in China eingesetzt und trete für eine friedliche Koexistenz von Uiguren und der Mehrheitsbevölkerung der Han-Chinesen ein, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Die Ehrung Tohtis, der seit fast drei Jahren in Haft sitzt, hatte der Stadtrat am Donnerstag beschlossen. Die Preisverleihung ist für den 10. Dezember geplant, dies ist der Welttag der Menschenrechte.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) sieht in der Auszeichnung auch ein Signal für die China-Politik der Bundesregierung. «Diese Auszeichnung muss Auftrag für die Bundesregierung sein, sich für die Menschenrechte der Uiguren in China einzusetzen», erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius am Freitag. Die Gesellschaft hatte Tohti für den Preis vorgeschlagen.

Der Weimarer Menschenrechtspreis wird seit 1995 alljährlich vergeben. Geehrt werden Menschen und Organisationen, die sich für demokratische Bürgerrechte wie das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit, für die Ächtung von Völkermorden, die Abschaffung der Todesstrafe, für die Rechte von Kriegs-und Gewaltopfern oder eine Minimierung von Waffen- und Rüstungsexporten einsetzen. Im vergangenen Jahr erhielt die iranische Frauenrechtlerin Narges Mohammadi die Auszeichnung.

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