Weekly Brief, 07 Juli 2023

NACHRICHTEN
Der Weltkongress der Uiguren gedenkt des Massakers von Urumchi
Am 5. Juli erinnerte der Weltkongress der Uiguren dem 14. Jahrestag des Massakers von Urumchi. Am 5. Juli 2009 gingen Tausende von Uigur*innen auf die Straße und sammelten sich auf dem Volksplatz im Zentrum von Urumchi. Dort versammelt wollten sie ein Zeichen gegen den gewaltsamen Umgang der chinesischen Regierung gegenüber den Uigur*innen setzen. Den Demonstrationen ging ein Vorfall in Shaoguan vorher, indem mehrere Uigur*innen während eines Streits von einem Mob chinesischer Fabrikarbeiter getötet wurden. Durch die Proteste wollen die Uigur*innen auf die Missachtung uigurischen Lebens und die systematische Diskriminierung des uigurischen Volkes aufmerksam machen und die Gleichbehandlung und Achtung ihrer Rechte und Freiheiten fordern. Im Laufe der 3-tägigen Proteste wurden Tausende von Uigur*innen durch die chinesische Polizei getötet, verschleppt oder verletzt. Die Niederschlagung der friedlichen Proteste durch die chinesische Regierung erwies sich als entscheidender Wendepunkt in der Geschichte der Uigur*innen in Ostturkistan. Seit 2009 hat die Unterdrückung rasant zugenoomen und führte schließlich zum aktuellen Völkermord.
„Jeder 5. Juli ist eine düstere Erinnerung an die Brutalität, mit der Uigur*innen von den chinesischen Behörden behandelt werden. Das Massaker von Urumchi im Jahr 2009 ist eine der dunkelsten Episoden in der Geschichte des uigurischen Volkes“, sagte WUC-Präsident Dolkun Isa. „Die internationale Gemeinschaft muss akute Schritte unternehmen, um den Völkermord an den Uigur*innen zu beenden. Die Unterdrückung der Uiguren wird weiter eskalieren, wenn die Staats- und Regierungschefs der Welt nicht klar handeln und sie verurteilen.“
Darüber hinaus organisierte das Londoner WUC-Büro zusammen mit Stop Uyghur Genocide, der Uyghur Community im Vereinigten Königreich und der Uyghur Solidarity Campaign UK einen gemeinsamen Protest vor der chinesischen Botschaft in London.
Der Weltkongress der Uiguren nimmt an Menschenrechtsfilmfestival in Den Haag teil
Am 30. Juni nahmen der Präsident des Weltkongresses der Uiguren, Dolkun Isa, und die Direktorin des Frauenkomitees des WUC, Zumretay Arkin, zusammen mit der Lagerüberlebenden, Kalbinur Sidik, an dem von Global Human Rights Defence (GHRD) organisierten Menschenrechtsfilmfestival in Den Haag teil. Das Festival war in diesem Jahr den Frauenrechten gewidmet. Im Mittelpunkt der ‘Women’s Rights Edition’ standen Filme und Dokumentationen, die sich mit dem Thema Frauenrechte in verschiedenen Kontexten befassen und darauf abzielen, das Bewusstsein für aktuelle Krisensituationen zu schärfen, von denen Frauen auf der ganzen Welt betroffen sind. Während der Veranstaltung sprachen der Präsident des WUC, Dolkun Isa, und die Direktorin des WUC-Frauenkomitees, Zumretay Arkin, über China’s Anwendung von Anti-Terror Gesetzen um die Völkermordpolitik und die gezielte Kampagne gegen Uigurinnen und andere türkische Frauen in Ostturkistan voranzutreiben. Frau Sidik erzählte von ihren Erfahrungen im Konzentrationslager und gab dem Publikum einen Einblick in die grauenvolle Situation, in der sich viele Uigur*innen befinden.
Das Festival bietete eine großartige Platform für NRO, Aktivist*innen und politisch Verfolgte, um Kontakte zu knüpfen und das Bewusstsein für ihre individuelle Situation zu schärfen.
Weltkongress der Uiguren führt Advocacy-Treffen in Berlin durch
Vom 3. bis 7. Juli traf sich der Leiter des Berliner WUC-Büros, Gheyuur Qurban, die Exekutivdirektorin der Campaign for Uyghurs, Rushan Abbas, der Exekutivdirektor des Center for Uyghur Studies, Abdulhakim Idris, und die Geschäftsführerin der Axel Springer Freedom Foundation, Antje Schippmann, zu Advocacy-Treffen mit deutschen Bundestagsabgeordneten in Berlin.
Am 3. Juli traf sich die Delegation mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Frank Schwabe, und dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, Michael Roth um den Völkermord an den Uigur*innen zu diskutieren. Frau Abbas schilderte das Schicksal ihrer Schwester Gulshan Abbas, die seit 2018 von der KPCh willkürlich inhaftiert wird. Während des Treffens betonte Herr Roth, wie wichtig es ist, die uigurischen Gemeinschaften in ihren Bemühungen, gegen die brutale Unterdrückung durch die KPCh, umfassend zu unterstützen und Solidarität zu bieten.
Darüber hinaus traf die Delegation mit dem Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter von der CDU/CSU, dem außenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz Xaver Mauerer, sowie den Bundestagsabgeordneten Andreas Larem und Michael Müller von der SPD zusammen. Am 6. Juli folgte ein produktives Treffen mit den Mitgliedern des Deutschen Bundestages, Michael Brand von der CDU, und Renata Alt, von der FDP und Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. An dem Treffen nahm auch Daniel Andrae, der politische Berater der CDU, teil, um zu erörtern, wie die uigurische Zwangsarbeit und der Völkermord bekämpft werden können.
Weltkongress der Uiguren nimmt an juristischer Tagung von URAP teil
Am 5. Juli nahm der WUC an einem Empfang teil, der von dem kanadischen Parlamentsmitglied Alexis Brunelle-Duceppe und dem Uyghur Rights Advocacy Project (URAP) in Lac-St-Jean, Quebec, organisiert wurde. Der Empfang war der Auftakt zu einer dreitägigen juristischen Tagung, die von URAP organisiert wurde. In deren Mittelpunkt stand die Diskussion von juristischen Ansätzen die dazu beitragen können den Völkermord an den Uigur*innen zu beenden. An der juristischen Tagung nahmen der Weltkongress der Uiguren, das Uyghur Human Rights Project, URAP und Rechtsexperten aus Kanada, den USA und dem Vereinigten Königreich teil.
MACHEN SIE MIT
Ankündigung der Veranstaltung: „International Uyghur Forum: Global Parliamentarian Convention
Der Weltkongress der Uiguren und seine Partner*innen veranstalten eine Konferenz in Tokio, Japan, die Parlamentarier*innen aus verschiedenen Ländern zusammenbringen wird, die sich mit dem Völkermord an den Uigur*inne befassen und Uigur*innen weltweit unterstützen. Die Konferenz wird vom 30. bis 31. Oktober 2023 im Nationalen Parlament von Japan (Repräsentantenhaus) stattfinden. Weitere Informationen finden Sie hier.
Unterstützen Sie die Klage der Uigur*innen gegen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Argentinien
Der Weltkongress der Uiguren und das Uyghur Human Rights Project haben ein Strafverfahren vor den Gerichten Argentiniens wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit an den Uigur*innen und andere Turkvölker eingeleitet. Bitte spenden Sie und beteiligen Sie sich an diesem historischen Fall.
Fordern Sie Volkswagen auf, sein Werk in Ostturkistan zu schließen
Trotz zunehmender Beweise für den anhaltenden Völkermord an den Uigur*innen ist Volkswagen weiterhin in Ostturkistan tätig. Der Weltkongress der Uiguren sammelt Unterschriften, um Volkswagen aufzufordern, sein Werk in Urumchi zu schließen. Bitte unterschreiben Sie hier.