Weekly Brief, 06 April 2023

Weekly Brief, 06 April 2023

NACHRICHTEN

Weltkongress der Uiguren gedenkt der Opfer des Barin-Aufstandes
Am 4. April erinnerte der Weltkongress der Uiguren (WUC) an den 33. Jahrestag des Barin-Aufstands und gedachte der vielen uigurischen Opfer, die unter der brutalen Unterdrückung durch die chinesische Regierung ums Leben kamen.

Vom 5. bis 10. April 1990 starben bis zu dreitausend Uigur:innen, als die chinesischen Behörden brutal gegen uigurische Demonstrierende durchgriffen. Der Baren-Aufstand war einer der ersten Ausdrucksformen des wachsenden Widerstands innerhalb der uigurischen Gesellschaft in den 1990er Jahren gegen die zunehmende Unterdrückung durch die chinesischen Behörden. Zugleich signalisierte die von der chinesischen Regierung gewaltsam durchgeführte Niederschlagung eine breitere Eskalation der Gewalt gegen das uigurische Volk.

„Die Welt sollte die Lehren des Barin-Aufstands nicht vergessen, sagt WUC President Dolkun Isa. „Vor 33 Jahren hat die chinesische Regierung bereits einen Einblick in ihre Absichten in Ossturkistan gegeben, die mit dem anhaltenden Völkermord in die Tat umgesetzt werden. Die international Gemeinschaft muss jetzt handeln bevor es zu spät ist.“

Am 5. April organisierte der WUC zusammen mit der Uigurischen Gemeinschaft in Europa e.V. eine Demonstration vor dem chinesischen Konsulat in München, um des Baren-Massakers zu gedenken und um Rechenschaft für den uigurischen Völkermord zu fordern. Gedenkveranstaltungen fanden auch in Brüssel und in London statt.

Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments weist auf den uigurischen Völkermord hin
Am 2. April hat die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Pina Picierno, auf der italienischen Konferenz „Tempi Radicali“ auf den anhaltenden Völkermord an den Uigur:innen hingewiesen.

„Ich denke, dass wir jahrelang viele Fehler in den Beziehungen zu China gemacht haben, zum Beispiel haben wir die Frage der Menschenrechte in den Handelsbeziehungen ausgeschlossen. Ein Fehler, den wir nicht wiederholen dürfen. […] Europa muss die Menschenrechte wieder in den Mittelpunkt der internationalen Beziehungen stellen“, so die Abgeordnete Picierno.

Darüber hinaus schrieb die Vizepräsidentin einen Brief an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen vor deren Besuch in Peking. Darin werden sie gebeten, den Uigur:innen in Europa psychologische und mentale Unterstützung zu gewähren und Xi Jinping nachdrücklich aufzufordern, die Internierungslager in Ostturkistan zu schließen und Ilham Tohti unverzüglich freizulassen.

G7-Handelsminister einigen sich auf gemeinsame Exportkontrollen
Am 4. März einigten sich die Handelsminister der G7-Staaten auf eine Zusammenarbeit bei der Exportkontrolle von Spitzentechnologien, um den Missbrauch durch „böswillige Akteure“ wie China zu verhindern.

„Wir bekräftigen, dass Exportkontrollen ein grundlegendes politisches Instrument sind, um den Herausforderungen zu begegnen, die sich aus der Umleitung kritischer Technologien für militärische Anwendungen sowie für andere Aktivitäten ergeben, die die globale, regionale und nationale Sicherheit bedrohen“, erklärten sie in einer gemeinsamen Erklärung.

Eines der bekanntesten Beispiele ist die Nutzung modernster Überwachungstechnologien durch die chinesische Regierung, um den Völkermord an den Uigur:innen zu begünstigen. Seit 2016 haben die Behörden in Ostturkistan die Region in einen Polizeistaat mit CCTV-Kameras von Dahua, Hikvision und Huawei verwandelt, die mit Gesichtserkennungssoftware ausgestattet sind. Zusätzlich zu der massiven Überwachung haben die Behörden biometrische Daten aller uigurischen Einwohner:innen im Alter von 12 bis 65 Jahren gesammelt, die in einer zentralisierten, durchsuchbaren Datenbank gespeichert werden.

MACHEN SIE MIT

WUC stellt ein
Der WUC sucht derzeit eine:n Global Advocacy Officer:in in Vollzeit, für die nationale und internationale Advocacy-Arbeit. Bewerben Sie sich bis zum 12. April und werden Sie Teil unseres dynamischen Teams. Weitere Informationen über die Stelle und das Bewerbungsverfahren finden Sie hier.

Helfen Sie 10.000 uigurischen Geflüchteten
Diesen Ramadan können Sie 10.000 uigurischen Geflüchteten in Kanada helfen. Gemeinsam mit dem Uyghur Human Rights Advocacy Project (URAP) und dem Uyghur Human Rights Project (UHRP) unterstützt der WUC die Umsetzung des einzigartigen M-62 Antrags im kanadischen Parlament. Hier können Sie spenden.

Spenden Sie für den Weltkongress der Uiguren und unterstützen Sie unsere Bemühungen, den Völkermord an den Uiguren zu beenden
Mit Ihrer Spende können wir unsere Kampagnen auf nationaler Ebene, in der EU und bei den Vereinten Nationen fortsetzen, die Bildungsarbeit für Uigur:innen in der Diaspora ermöglichen und uns weiterhin für Menschenrechte, Demokratie und Religionsfreiheit einsetzen. Bitte spenden Sie hier.

Unterstützen Sie die Klage der Uiguren gegen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Argentinien
Der Weltkongress der Uiguren und das Uyghur Human Rights Project haben ein Strafverfahren vor den Gerichten Argentiniens wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingeleitet, die gegen das uigurische Volk begangen werden. Bitte spenden Sie und beteiligen Sie sich an diesem historischen Fall.

Fordern Sie Volkswagen auf, sein Werk in Ostturkistan zu schließen
Trotz zunehmender Beweise für den anhaltenden Völkermord an den Uiguren ist Volkswagen weiterhin in Ostturkistan tätig. Der Uigurische Weltkongress sammelt Unterschriften, um Volkswagen aufzufordern, sein Werk in Urumchi zu schließen. Bitte unterschreiben Sie hier.