Demonstration in München: 62 Jahre Volksrepublik China = 62 Jahre Unterdrückung der Uiguren

Demonstration in München: 62 Jahre Volksrepublik China = 62 Jahre Unterdrückung der Uiguren

Pressemitteilung  – Zur sofortigen Veröffentlichung
29. September 2011
Kontakt:  Weltkongress der Uiguren e.V. www.uyghurcongress.org
Tel. 0049 (0) 89 5432 1999 oder E-mail [email protected]

Am 1. Oktober 1949 wurde Ostturkestan von der chinesischen Armee besetzt. Seitdem feiert die Volksrepublik China jedes Jahr am 1. Oktober seine Staatsgründung. Für die Uiguren ist dies ein Trauertag, da die chinesische Regierung seit 62 Jahren eine intensive und häufig brutale Kampagne gegen jegliche Form von politischen, kulturellen und sozialen Aktivitäten der Uiguren in Ostturkestan führt.

Aus diesem Grund veranstaltet der Weltkongress der Uiguren e.V. am Samstag, den 1. Oktober 2011 von 15-17h, eine Demonstration am Stachus in München.

Die Uiguren leiden unter anderem unter folgenden Menschenrechtsverletzungen:

  • Brutale und tödliche Niederschlagung von friedlichen uigurischen Demonstrationen mit tausenden von Toten und Verletzen (April 1990: Baren; Februar 1997: Gulja; Juli 2009: Ürümqi; Juli 2011: Hotan und Kashgar)
  • Presse- und Meinungsfreiheit existieren de facto in Ostturkestan nicht. Uigurische Journalisten, Schriftsteller und Blogger werden regelmäßig zu langen Gefängnisstrafen verurteilt und so mundtot gemacht
  • Systematische Verdrängung der uigurische Sprache aus dem Erziehungswesen und dem Arbeitsmarkt
  • Verbot der freien Religionsausübung für die uigurische Bevölkerung
  • Zerstörung von bedeutenden uigurische Kulturstätten, wie die Altstadt Kaschgars, eine der berühmten Städte der Seidenstraße, unter dem Vorwand der Modernisierung
  • Intensive und eklatante Rassendiskriminierung der Uiguren auf dem Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft
  • Zwangsumsiedlung von Uiguren, insbesondere von uigurischen Jugendlichen und Frauen, als billige Arbeitskräfte ins Innere Chinas
  • Staatlich geförderte Ansiedelung von Han-Chinesen in Ostturkestan
  • Zwangsarbeit (das sogenannte hashar-System) für die uigurische Normalbevölkerung
  • Zwangsabtreibungen und – Sterilisationen von uigurischen Frauen im Rahmen der chinesischen Ein-Kind-Politik
  • Schreckliche Gesundheits- und Umwelteffekte durch insgesamt 46 Atomtests in 32 Jahren in Ostturkestan

 

Der Weltkongress der Uiguren e.V. (WUC) fordert deshalb:

  • Stopp der Diskriminierung der uigurischen Bevölkerung und Respekt der Menschenrechte
  • Gewährleistung der Presse-und Meinungsfreiheit
  • Abschaffung der Todesstrafe und Freilassung aller politischer Gefangener
  • Respekt der uigurischen Kultur und Sprache
  • Stopp der Zwangsumsiedlung von uigurischen Bevölkerung ins Innere Chinas der staatlich geförderten Ansiedlung von Han-Chinesen in Ostturkestan
  • Aufnahme von Gesprächen mit uigurischen Vertretern über eine friedliche Lösung des Konflikts

Die Uiguren sind die einheimische Bevölkerung von Ostturkestan (auch bezeichnet als Xinjiang Uyghur Autonomous Region, XUAR, China). Laut offiziellen chinesischen Zahlen leben heute 10.2 Millionen Uiguren in Ostturkestan. Allerdings gehen die Uiguren davon aus, dass es mehr als 20 Millionen sind. Die Fläche Ostturkestans macht 1/6 von ganz China aus.