Dalai Lama solidarisiert sich mit Uiguren

Der Standard, 10.03.2010

Bei vor rund 3.00 Tibetern im indischen Dharamsala – „Lasst uns an die Menschen in Ostturkestan erinnern“

Dharamsala – Der Dalai Lama hat die uigurische Minderheit in China seiner Unterstützung versichert und damit eine Belastung der ohnehin schlechten Beziehungen zur Volksrepublik riskiert. „Ich möchte mich solidarisch erklären und stehe fest zu ihnen“, sagte das geistliche Oberhaupt der Tibeter am Mittwoch auf einer Kundgebung in seinem nordindischen Exil Dharamsala.

„Lasst uns auch an die Menschen in Ostturkestan erinnern, die große Schwierigkeiten und zunehmende Unterdrückung erfahren haben“, sagte der Dalai Lama vor rund 3000 Tibetern. Er nannte die Provinz Xinjiang, die angestammte Heimat der islamischen Uiguren, bewusst Ostturkestan. Diesen Namen erhielt die Region von im Exil lebenden Befürwortern der Unabhängigkeit der Uiguren. Das Turk-Volk fühlt sich durch zugewanderte Han-Chinesen benachteiligt.

Im vergangenen Jahr waren die chinesischen Behörden in Xinjiang mit aller Härte gegen die nach ihrer Darstellung „gewaltsame separatistische Aktivität“ der Uiguren vorgegangen. Mindestens 200 Menschen kamen ums Leben. Auch den Dalai Lama beschuldigt die Regierung in Peking separatistischer Umtriebe. Der seit 51 Jahren im Exil lebende buddhistische Mönch dagegen hat wiederholt erklärt, ihm gehe es nur um mehr Autonomie für die Tibeter. (Reuters)

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