CHINAKRITIKER UNTER BEOBACHTUNG: Hackerangriff auf Postfächer

TAZ.de, 01.04.2010

VON POLA NATHUSIUS

Die Email-Konten von chinakritischen Yahoo-Usern sollen von Unbekannten gehackt worden sein. Tagelang konnten sie sich nicht einloggen. Yahoo will die Fälle nicht kommentieren.

BERLIN taz | Es war ein ganz besonderer digitaler Angriff: Hacker knackten in der vergangenen Woche die E-Mail-Accounts von mehreren Journalisten und Menschenrechtsaktivisten, die alle eines gemeinsam haben. Sie berichten kritisch über China. Das berichtete die New York Times in ihrer Mittwochs-Ausgabe.

Die Betroffenen, alle sind User des Internetkonzerns Yahoo, konnten sich mehrere Tage lang nicht mit ihren Zugangsdaten in ihr Postfach einloggen. Außerdem stellten die Hacker Sendeoptionen von E-Mails so ein, dass diese verdeckt an weitere Empfänger weitergeleitet wurden, heißt es in dem Times-Bericht.

Alle Betroffenen haben in der Vergangenheit immer wieder über China geschrieben – über Versuche, das Internet zu zensieren, oder über chinesische Sicherheitspolitik. Sie arbeiten zum Teil in China, etwa von Beijing aus, zum Teil aber auch in anderen Ländern. Die Attacke traf auch Journalisten, die in Taiwan arbeiten und über dieses Land schreiben.

„Ich wurde ganz sicher gehackt“, sagte Dilxat Taxit, Sprecher des Weltkongresses der Uiguren, der New York Times. „Ich bin sauer auf die Chinesen, aber ich werfe Yahoo vor, dass das überhaupt möglich war.“ Der Weltkongress ist eine Organisation von Exil-Uiguren. Die Aktivisten, denen die chinesische Regierung separatistische Bestrebungen vorwirft, befürchtet, dass aus ihren Accounts  Informationen heruntergeladen wurden.

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